Der Bundestagsabgeordnete Norbert Geis aus Unterfranken ist einer, den es eigentlich gar nicht geben dürfte. Einer, der so nahtlos das Klischee ausfüllt, das gern von einem CSU-Mann gezeichnet wird, dass es schon fast unwirklich erscheint. Ein Mann, 63 Jahre alt, erzkatholisch, verheiratet, vier Kinder, und einer, der diese Lebensform für die einzig Richtige hält und dafür an allen Fronten kämpft: Geis will die Gotteslästerung unter Strafe stellen, er will Jugendlichen nach 21 Uhr abend ein Ausgehverbot verpassen, er regte ein Sex-Verbot für HIV-Infizierte an, ist natürlich gegen die Anerkennung der Prostitution als Beruf, hält schon mal das Hauptreferat beim „Mariologischen Arbeitskreis Kevelaer“ und hat sogar ein Auftrittsverbot für die lästerliche Pop-Diva Madonna gefordert – worauf er sich vom damaligen CSU-Chef Theo Waigel anflachsen lassen musste, Madonna werde eigens für Geis auf dem CSU-Delegiertenabend auftreten. [Süddeutsche Zeitung]